Jay Smith „King Of Man“

jaysmith_coHeiß, heißer, Jay Smith! Der schwedische Idol 2010-Sieger überzeugt auf „King Of Man“ mit seinen extrem rauchigen und bodenständigen Singer/Songwriter-Qualitäten, die schwer lässig und verführerisch daherkommen.

Eröffnet wird die musikalische Reise von „The Blues“, einem, wie der Titel schon verrät, fett schleppenden Blues-Track, der sich markant durchsetzt und sofort infiziert. „Women“, „Keeps Me Alive“, „Keep Your Troubles At Bay“ und das wunderschöne „Sanctuary Revisited” laden zum Träumen und Mitgrooven ein, schmecken definitiv nach mehr und krallen sich gewaltig im Gehörgang fest.

Jay Smith liefert mit „King Of Man“ eine waschechte Rock-Perle ab, die eine unglaubliche Abwechslung bietet und extrem viel Spaß macht!

Ein Album, das nicht nur auf dem Cover sexy ist, mit einer Stimme zum Niederknien.

8/10

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Monster Magnet – Live in Hamburg

Eine ausverkaufte Hamburger Markthalle sprach Bände! Viele Menschen mit großartiger Stimmung und erwartungsvollen Augen bereiteten sich auf einen energiegeladenen Abend mit ihrer alltime favourite Band Monster Magnet vor. Seit 1989 sind Mastermind Dave Wyndorf und seine Mannen eine felsenfeste Größe im Business, und das trotz ewiger Drogenexzesse, anhaltenden gesundheitlichen Problemen und klassischen Besetzungswechseln.

Ja, Monster Magnet sind ganz und gar Rock`n Roll, mit all seinen Höhen und Tiefen.

Als Opener fungierten die japanischen Church Of Misery, die durch anmutigen Doom Metal der Marke Black Sabbath punkteten und sich mega cool in die Herzen der Hamburger groovten, auch wenn sich gegen Ende der 60minüten Performance leichte Monotonie einschlich. Nun denn, gegen 21:30 starteten die immer wieder heiß ersehnten Stoner Rock Pioniere Monster Magnet ihre Show, die eindrucksvoller und magnetischer nicht sein konnte. Wyndorf ließ als perfektioniertes Rockstar Aushängeschild nichts anbrennen, und setzte sich und seine fantastische Stimme gekonnt in Szene.

Die Songs bildeten eine Art Rausch, manifestierten sich treibend und ergreifend in den Köpfen der Leute und verlangten immer wieder nach mehr. Das die Jungs das komplette neue Album „Last Patrol“ von Anfang bis Ende zum Besten gaben, dürfte mach einem Fan nicht unbedingt gepasst haben, schließlich wollten die meisten Fans immer wieder die Klassiker hören, was allerdings nur unwesentlich zu negativen Reaktionen führte, da sich die neuen Songs als grandiose Live Kracher entpuppten und in einen wahnsinnig musikalischen Rausch entführten, der in dieser Form nur von Monster Magnet entfesselt werden konnte.

Als Zugabe präsentierten die Herren dann doch noch den unumstößlichen, von allen heiß geliebten Übertrack „Spacelord“, der auch im Jahre 2014 nichts von seiner sagenhaften Magie einzubüßen drohte.

Monster Magnet sind / waren Live einfach eine Wucht! Mit einem unfassbar coolen Dave Wyndorf an der Front, der irgendwie alterslos umwerfend seinen Rockstar Status einzubehalten scheint, stets flirtend und mit einem Zwinkern im Auge die Massen zu seinen Untertanen machte. Eine fantastische Live Show, in tollem Ambiente und mit erstklassigen Sound!

Wo Monster Magnet drauf steht, ist auch Monster Magnet drin!

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Trivium „Vengeance Falls“

Trivium haben sich vom scharfen Newcomer zu einer festen Metalgröße entwickelt, die sich elegant zwischen Massentauglichkeit und deftig harten Riffs bewegt. Und auch das neue Album „Vengeance Falls“ sichert Matthew Heafy, Corey Beaulieu, Nick Augusto und Paolo Gregoletto einen Platz in den oberen Rängen, und das auf wohlverdiente Weise.

Die Jungs geben zackigen Riffs und einbrechenden Melodien genügend Raum, verpacken aggressive Growls und reißende Geschwindigkeit zu einem außerordentlichen Paket, das sich modern und robust in den Gehörgängen verankert. Tracks wie der Opener „Brave This Storm“ und das ohrwurmlastige „Vengeance Falls“ machen geradezu süchtig. Und auch „Strife“, „At The End Of This War“ und das groovende „Villainy Thrives” zeigen sich intelligent, motiviert und voll eindrucksvoller Vielfalt.

Trivium haben ihren Weg gefunden und stecken voll kreativer Energie, die sich auch in ihren Live-Qualitäten widerspiegelt. „Vengeance Falls“ ist brandheiß und fordert tosenden Applaus ein. Es ist und bleibt spannend im Hause Trivium!

8/10

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Maintain „The Path“

Ein kräftiges „Moin Moin” in die Runde. Die Nordlichter von Maintain melden sich nach sechsjähriger Pause zurück an der Metalfront und legen mit „The Path“ ein deftiges Stück Metalcore vor.

Der Opener „New Shores“ setzt sich sofort im Gehörgang fest und macht ernsthaft unerwarteten Eindruck, was durch „Braving The Waves“ und „The Farewell“ nur noch stärker untermauert wird. Einfach felsenfeste Dampfmaschinentracks, die kompakt und technisch versiert daherkommen, ohne einem eingefahrenen Schema zu folgen.

Und auch „Thrilled“, „Reign Of Malice“ und „The Day“ wissen zu überzeugen und entwickeln einen eindrucksvollen Charme, der sich äußerst nachhaltig gestaltet.

Maintain haben mit „The Path“ ein prägnantes und selbstbewusstes Statement gesetzt, auf das die Jungs stolz sein dürfen, egal wohin der Weg sie weiterhin führen wird. Für Metalcore-Freunde eine echte Bereicherung!

8/10

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Daylight Dies „A Frail Becoming“

Monströs, zerbrechlich, wuchtig, bestechend gradlinig und ebenso gefühlvoll. Irgendwie passen all diese Umschreibungen hundertprozentig auf Daylight Dies. Und auch wenn wir eine gefühlte Ewigkeit auf das neue Werk „A Frail Becomig“ warten mussten, kann man ohne Zweifel sagen: es hat sich gelohnt.

Songs wie „Infidel“, „The Pale Approach“ und das wundervolle „Sunset“ können sich gefahrlos dem Vergleich mit Bands wie Katatonia oder Swallow The Sun stellen. Und auch „A Final Vestige“, „Ghosting“ und „Waters Edge“ bezaubern durch einen ebenso klaren wie donnernden Sound, der schon fast magisch anmutet und auf ganzer Linie mitreißt.

Daylight Dies wissen doomig – wuchtigen Groove mit Eleganz und Feingefühl zu ganz besonders großartigen Arrangements zu verweben. Es weht weiterhin ein fantastisch finsterer Hauch aus den Boxen, der sich im Gehörgang festsetzt und mit Tiefgang und Charme durchgehend begeistert.

8/10

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Devildriver „Winter Kills“

devildriverwinter_coDez Fafara und seine Jungs lassen es mal wieder ordentlich krachen und präsentieren uns mit „Winter Kills” Album Nummer sechs. Und wie könnte es auch anders sein? Das Album ist ein echter Kracher und setzt nach „Pray For Villains“ und „Beast“ auf hammermäßige Grooves und ebenso grandiose Melodien. Devildriver werden immer besser, ohne sich dabei zu verlieren oder an Intensität einzubüßen.

„Oath Of The Abyss“ und „Ruthless“ sind wahre Süchtigmacher, die nur noch von „Desperate Times“ und dem wirklich fantastischen Titeltrack „Winter Kills“ übertroffen werden. Und auch „Gutted“, „Tripping Over Tombstones“ und „Sail“ stehen dem in nichts nach und hinterlassen ein wahnsinnig gutes Gefühl, das die Finger ganz schnell zur Repeat-Funktion wandern lässt.

Devildriver zeigen sich ungezügelt wie nie, trotzen nur so vor Energie und verpacken das alles in wundervoll anmutige Melodien, die man im ersten Moment eigentlich gar nicht unbedingt erwartet hätte. Der gute Dez ist einfach immer wieder für eine Überraschung gut. Was für ein angenehmer und sympathischer Zeitgenosse, total unkompliziert und das seit langen Jahren.

Was soll ich groß noch sagen? „Winter Kills“ ist der absolute Hammer und wird jedem Fan sicherlich Freudentränen in die Augen treiben. Ich persönlich kann mich jedenfalls vor Begeisterung kaum noch auf dem Stuhl halten! Und deshalb, unbedingt die volle Punktzahl!!

10/10

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Wacken Open Air 2013

Nachdem 2012 die Sintflut über das größte Heavy Metal-Festival der Welt im beschaulichen Dorf Wacken kam und der anhängliche Modder nicht weichen wollte, zeigte sich das Wetter beim diesjährigen WOA von seiner besten Seite. Sieht man von den tropischen Temperaturen des Freitags ab, die für reichlich Beschäftigung im Sani-Bereich sorgten, waren es rundum festivaltaugliche Verhältnisse.

Zum Eröffnungstag am Donnerstag standen die legendären Briten von Deep Purple auf der Bühne. Einen lässigen Hauch der Woodstock-Ära gepaart mit ungebremster Spielfreude verströmten die „älteren Herren“ in gekonnter Präzision. Mit was für einer Coolness diese Band ihre Instrumente bedient, so als wäre es das normalste auf der Welt, ein bisschen Geklimper hier, ein wenig Gezupfe da, unglaublich.

Diese Legenden machen das Wacken Open Air mittlerweile aus, das Zusammenspiel von brandaktuellen Bands, Neulingen und alten Bekannten, aufgewertet und abgerundet durch die wahren Größen des Musikgeschäfts. Wenn man hinterher einfach nur sprachlos dasteht und kaum glauben kann wen man da gerade das Glück hatte live zu erleben, diese Momente bereiten Freude und bleiben nachhaltig als besonders wertvoll haften. So erging es wohl vielen während und nach dem Auftritt von Deep Purple.

Sichtlich begeistert lauschte das Publikum diesen sehr geerdeten Klängen, wohlwissend, dass es beim darauffolgenden Act um einiges mehr zur Sache gehen würde. Rammstein war das Schlagwort. Schon mehrfach haben die Veranstalter versucht sie für das Festival zu gewinnen und nun, nach einer eigens für die Band angesetzten Vergrößerung der Hauptbühne und zusätzlicher Organisation von 20 Extra-LKW-Ladungen mit Rammstein-Equipment war es soweit.

Und es hat sich gelohnt: Bombastisch und brachial von erster Sekunde an gaben Rammstein den in Punkto Show und Sound besten Auftritt der Festivalgeschichte, vor einem schier unglaublichen Fanaufgebot vor der „True Metal Stage“.

Provokation auf ganzer Linie, einheizende Pyromanie, eine wahre Materialschlacht und nichtsdestotrotz äußerst sympathisch. Fan oder nicht Fan, Rammstein sind die weltweit erfolgreichste deutsche Band dieser Zeit und musikalisch absolut ernst zu nehmen. Diesem Auftritt wird sobald nichts Vergleichbares folgen können. Vorab schon länger spekuliert wurde über einen eventuellen Gastauftritt von Heino. Und auch hier zeigten Rammstein Toleranz und Humor.

Kurz nach Beginn des Songs „Sonne“ verkündete Sänger Till Lindemann „Meine Damen und Herren, begrüßen Sie mit mir einen ganz speziellen Gast: Heino“. Wo sonst wenn nicht hier verbinden sich Musikerkollegen aus den unterschiedlichsten Genres, verschiedene Charaktere und Kulturen sind gemeinsam glücklich und zufrieden.

Am Freitag beherrschte eine monströse Hitze das Wacken Open Air. 35 Grad und mehr sollten die Metalheads an ihre Grenzen bringen. Selbst die unerschütterlichen Motörhead mussten sich nach wenigen Songs geschlagen geben, da hatte Herr Kilmister sich nach längerer Krankheit wohl zu schnell wieder auf die große Bühne getraut. Gute Besserung!

Alle anderen Sets wurden plangenau durchgezogen und brachten die schwitzende Masse trotz allen Witterungen zum toben. Tristania, Naglfar, Powerwolf, Pretty Maids, Grave Digger und Amorphis bewegten die Gemüter und sorgten für furiose Stimmung. Ganz besonders herausragend gestaltete sich das 30jährige Bühnenjubiläum der Metalqueen Doro Pesch.

Gefeiert wurde mit Gastauftritten von Chris Boltendahl (Grave Digger), Biff Byford (Saxon), Eric Fish (Subway To Sally), Phil Campell (Motörhead) und natürlich sämtlichen Hits der stetig in Leder gekleideten Düsseldorferin. Der Wacken Freitag, ein Tag voller Hitze, Staub und Sonnenbrand, da brachte die Nacht auf Samstag eine wahrhaft erholsame Abkühlung.

Kaum die aufgeheizten Gliedmaßen erholt, dröhnte es gegen Mittag mit Metalcore von der Bühne. Die deutschen Callejon waren für einige Anwesende der ultimative Wecker nach einer viel zu kurzen Nacht.

Der Wacken-Samstag war generell durch gute Laune und angenehme Stimmung geprägt. Sei es wegen der nicht mehr sooo extremen Feuersglut oder auch der Erkenntnis geschuldet, dass es nun langsam aber sicher dem After-Wacken-Erholungsurlaub entgegenging.

Die Bands waren am Abschlusstag bunt gemischt, so konnten Aggressionen hervorragend zum Ausdruck gebracht werden bei etwa Fear Factory, Devil Driver, Trivium oder Lamb Of God, Fußwippen und Kopfnicken für die entspannteren unter uns war bei Sonata Arctica, Nightwish, Danzig oder Alice Cooper sehr gut zu integrieren.

Danzig in Wacken wohl eine der größten Attraktionen, endlich mal wieder was neues, leider geben sich die Veranstalter irgendwie nicht genug Mühe Abwechslung und Euphorie bei besonders eingefleischten und hartnäckigen Besuchern zu erzeugen. Mit einer grandiosen Show waren Danzig wirklich herzlichen willkommen und diese ihm vorrauseilende Arroganz und Überheblichkeit verkörperte Glenn Danzig wie aus dem Bilderbuch, herrlich amüsant und musikalisch der Hammer. Was wäre das Rock ´n ´ Roll-Business bitte ohne eingebildete Frontchefs? Eben!

Welch Freude an diesem Tag auch noch die Show von Alice Cooper zu erleben, eine weitere lebende Legende auf diesem Fest, vielen Dank! Es gibt einfach immer wieder so Lichtgestalten des Genres die es wie selbstverständlich verstehen, dem Zuschauer die Gesichtszüge vor Spannung erstarren zu lassen, gepaart mit Gänsehaut. Der gute Alice beispielsweise kann dies sehr wohl. Im Fazit neben Deep Purple, Danzig und Rammstein das letzte Highlight des WOAs 2013!

Neben Rammstein, die durch ihre immense Wucht das Festival gerockt haben waren es also vor allem die alten Eisen von Deep Purple, Motörhead und Alice Cooper die schwer beeindruckten, was bedeutet: bitte bitte mehr davon!! Im Rückblick ist wieder einmal zu sagen, das Wacken Open Air ist und bleibt unschlagbar, unfassbar und einfach grandios. Weltweit einzigartig und vermutlich nie mehr tot zu kriegen!

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Filter – Live in Hamburg

Der Filter Tourtross zog ein weiteres Mal in unserer wunderbar gemütlichen Hansestadt Hamburg ein. Richard Patrick und seine Kollegen machten Halt im alt eingesessenen Knust, und sorgten für Trubel bei Fans der ersten Stunde, wie auch bei Neuzugängen. Schon vor dem Club wurde schnell klar, dass diese Band immer noch eine magische Anziehungskraft ausübt, denn selten sah man derart viele Menschen von den Türen des Knust stehen.

Also nichts wie rein in die gute Stube, um der Vorband Blackmail zu lauschen, was sich aber leider als wenig lohnenswert herausstellen sollte.

Die deutsche Independent Combo brillierte zwar durch guten Sound und auch wirklich positive Energie, wirkte aber dennoch irgendwie eintönig und definitiv belanglos. Dem Ganzen fehlte einfach das gewisse Extra, das die Leute zur Begeisterung gebracht hätte, oder zumindest vom `draußen rauchen` abgehalten hätte. Nun denn, nach diesem schwachen Einstieg sollte die amerikanische Industrial Legende Filter den Karren wieder aus dem Dreck wuppen.

Charismatisch und markant wie eh und je enterte dann auch pünktlich gegen 22 Uhr Richard Patrick die etwas komprimierte Bühne des Knust, was sich für eine Megaseller Band, die in den 90ern mit ihrem Debütalbum „Short Bus“ sogar bemerkenswertes Platin abstauben durfte, vermutlich auch nicht immer als leicht gestalten dürfte. Aber der große Meister selbst ließ sich solche Allüren jedenfalls nicht anmerken und platze fast vor energetischer Coolness, ganz der sagenumwobene Rockstar, der voll Eifer und Eleganz das Publikum zu begeistern wusste und mit seiner immens magnetischen Ausstrahlung durchgehend in seinen Bann zog. Leider brachte der überdröhnende Sound den Club fast zum platzen, worunter in erster Linie Richard Patricks markante Vocals litten, die phasenweise komplett im Nirwana verschwanden.

Es war schlicht und ergreifend einfach viel zu laut, und der schruppige Gitarrensound schluckte den Großteil der Songs, was mich persönlich schwer enttäuschte, denn ohne Patricks kreischendes Organ im Vordergrund, konnte der typische Filter Sound einfach überhaupt nicht zur Geltung kommen. Im Großen und Ganzen wurde also hauptsächlich Krach geboten, der auch Songs wie „We Hate It When You Get What You Want“ und „Soldiers Of Misfortune“ komplett verunstaltete. Nach ca. 1 Stunde schaffte es der Tontechniker dann wohl doch noch zum Mischpult und man durfte endlich Richard Patricks volles Geräuschorgan vernehmen, und ein paar einwandfrei dargebotene Klassiker genießen. Darunter „Take A Picture“ und das obligatorische „Hey Man Nice Shot“, welches frenetisch abgefeiert wurde.

Insgesamt haben Filter aber leider enttäuscht, auch wenn die anwesenden Hardcorefans der Band durchgehend Applaus spendeten, die Stimmung im Saal wirklich außergewöhnlich gut war und auch die Band sich ganz und gar authentisch darstellte. Der grottenschlechte Sound machte leider alles zunichte und verwandelte großartige Songs in handfesten Krach. Schade, von einer derart erfahrenen und professionellen Band hätte ich wesentlich mehr erwartet.

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Chimaira „Crown Of Phantoms“

Ein wenig ruppiges Geschrammel, während der wohlverdienten Ruhephase im Liegestuhl, sollte jedem vergönnt sein. Und genau dafür eignet sich Chimairas neue Scheibe „Crown Of Phantoms“ ganz ausgezeichnet.

Die Band, die bereits seit über zehn Jahren die Metalwelt konsequent mitgestaltet und sich mit ihrem persönlichen Stil, weit ab von jeglichen Trenderscheinungen, einen felsenfesten Platz gesichert hat, setzt ihren Weg auch im Jahr 2013 unbeirrt fort und versetzt weiterhin die Massen in Bewegung.

Knüppelharte Brecher wie „The Machine“, „No Mercy“ und „Plastic Wonderland“ eröffnen ihre Gewalt ganz automatisch und brennen sich sofort ins Gehör. Und auch der Titeltrack „Crown Of Phantoms“ und das massive „Spineless“ lärmen wild und unbarmherzig aus den Boxen, genau wie das schwer drückende „Wrapped On Violence“ und das abschließende „New Apocalypse“.

Chimaira machen weiterhin alles richtig und fallen weder durch erwähnenswerte Stilbrüche, noch andere Kuriositäten aus dem Rahmen. „Crown Of Phantoms“ ist mit deftigem Biss ausgestattet, zeigt sich durchweg solide und angenehm gradlinig.

7/10

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Hate Meditation „Scars“

Wer sich über die heißen Sommertage in seiner häuslichen Dunkelbude verstecken möchte, für den bieten eventuell Hate Meditation den perfekten Soundtrack. Mastermind Blake Judd greift voll auf den ursprünglichen, rohen Black Metal-Sound zurück und versucht Frost und Schrecken zu verbreiten, ohne sich auch nur einmal umzublicken, oder einen Schritt in Richtung Zukunft zu tun.

Sicherlich, Black Metal muss man mögen, oder eben einfach hinnehmen, aber dennoch gibt es auch in diesem Genre immer wieder Überraschungen und richtig gute Scheiben zu entdecken, die zudem immer wieder neue Anhänger mit sich ziehen.

Bei Hate Meditations Album „Scars“ stellt sich dieser Genussfaktor allerdings nicht ein, vielleicht können sich richtig finstere Schwarzwurzeln die Songs schönhören, alle anderen sollten wohl eher Abstand halten. Einfach nur völlig banale, langweilige Schrammel-Einöde, die nicht den Hauch von Inspiration versprüht! Dankeschön, der nächste bitte!

3/10

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