Wacken Open Air 2015

Der Wettergott meinte es im Jahr 2015 nicht unbedingt gut mit den Metalheads! Schlammschlachten ist der langjährige Fan ja mittlerweile gewohnt, aber in diesem Jahr entstand bedingt durch vorigen Dauerregen eine Matschhölle in wirklich unfassbarem Ausmaß. Die Wege seit Mittwoch nicht mehr befahrbar und somit auch keine Möglichkeit irgendwie seinen Weg auf den heißersehnten Zeltplatz zu finden.

Aber was wäre das Wacken Open Air ohne hervorragende Organisation. Alle bereits Anwesenden wurden bestmöglich untergebracht und alle anderen zum Großteil rund um Itzehoe umgesiedelt und mit Shuttlebussen rund um die Uhr zum Festivalgelände gebracht. Was für ein enormer Aufwand, was für eine Meisterleistung. Entweder so oder gar nicht, das war den Fans und Veranstaltern wohl  durchaus bewusst. Die Wege rund um das Infield, das Infield selbst, einfach alles irgendwie ein riesiger schwarzer Tümpel aus Wasser und teilweise kniehohem Modder. Auch Vergleiche mit dem Festival 2005 kamen auf, was aber aus unserer Sicht nur bedingt zutraf, denn Vergleiche mit einem Campingausflug direkt im Wattenmeer hätten es besser getroffen.

Allen Hindernissen zum Trotz, Wacken bleibt Wacken, und mit dem genialen Rob Zombie gleich zum Auftakt der Sause waren so manche Unannehmlichkeiten direkt wieder vergessen. Natürlich mussten die Gummistiefel stets in Bewegung gehalten werden, um nicht endgültig stecken zu bleiben, was dem Ganzen einen zusätzlich urkomischen Touch verpasste, während Herr Zombie seine Show ablieferte. Diese war jedoch nicht unbedingt das Beste, was der Amerikaner zu bieten vermag. Der Funke sprang nicht wirklich über, denn trotz bombastischer Kultsongs wie „Dracula“ oder „Living Dead Girl“ fehlten durchweg die Showeffekte, die die Auftritte des Horrorspezialisten sonst zu einem überirdisch genialen Erlebnis machen.

Nun gut… Zurück durch den Schlamm, einen neuen Platz suchen und dem Auftritt von Savatage und dem Trans-Siberian-Orchestra lauschen, der mit einer parallelen Show auf den benachbarten Hauptbühnen eine völlig neue technische sowie visuelle Herausforderung  darstellte. Wirklich beeindruckend. Und auch Freitag und Samstag wartete der Holy Ground mit Schlamm und Schlamm und Schlamm und endlos lang erscheinenden Wegen auf seine Besucher, trotz allem stets gut gelaunt und immer in Feierlaune. Sepultura, At The Gates, Stratovarius, The Boss Hoss, Opeth, Black Label Society, Runnig Wild, My Dying Bride, In Flames, Samael, The Poodles und jede Menge andere Bands sorgten auch im Jahr 2015 für hervorragende musikalische Unterhaltung und ließen allen Widrigkeiten zum Trotz die matschige Wiese erbeben.

Das Wacken Open Air 2015 wird seinen Besuchern in Erinnerung bleiben, als riesige Metalparty und grandiose Schlammschlacht und den Veranstaltern vermutlich als organisatorisches Meisterstück. Respekt! In diesem Sinne:  Rain or Shine. Bis zum nächsten Jahr.

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