Unbuttoned Heart „Stories“

Ein wenig handgemachte Rockmusik erwünscht? Na dann, herzlich willkommen zu Unbuttoned Hearts Debütalbum „Stories“. Die fünf Jungs aus Ulm, David Spiegler, Sebastian Häusler, Raphael Walz, Jeffrey Spiegler und Michael Reith, haben viel Zeit und Muse inverstiert und sich in eineinhalb Jahren eine grundsolide Fanbase erspielt, die sie auch beim zweiten Schritt eingebunden haben. Die Fans finanzierten das Album über die größte europäische Crowdsourcing Plattform SellaBand. Na wenn das keine wahre Liebe ist!

Und wenn man „Stories“ so zwei – drei Mal auf sich hat wirken lassen, dann kann man sich auch wirklich nur noch schwer entziehen und findet großen Gefallen an den elf ehrlichen und positiven Songs, die ein feines Gespür für sanfte Melodien und starke Riffs ihr eigen nennen dürfen.

Ganz grob kann man den Sound in die Indie Pop/ Rock Ecke schieben, was die Jungs aber ganz zwanglos sehen dürfen, denn an Authentizität mangelt es nicht. Unbuttoned Heart stellen einen neuen Stern am alternativen Himmel dar, wissen mit erdigem, handgemachtem Gitarrensound einzuwickeln, der eine klare Sprache spricht und ein ansprechend internationales Flair versprüht.

8/10

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Katatonia „Dead End Kings“

Die unvergleichlichen Katatonia geben sich ein weiteres Mal die Ehre und beschweren unsere Herzen mit wunderbar melancholischem Sound, der seit jeher als unbändiger Gänsehautgarant gilt.

Drei Jahre nach „Night Is The New Day“ gibt es nun das neue Werk “Dead End Kings” zu bestaunen, welches sich nahtlos in der Dunkelheit einreiht und in gewohnt fulminanten Sphären dahinschwebt.

Aber nicht das Katatonia dabei jemals eintönig erscheinen würden, die Jungs erinnern sich immer wieder ihrer Authentizität und überraschen mit ausdauernder Kraft und eben diesem ursprünglich mitreißenden Sounds, die über die Jahre hinweg begeistern und nichts an Komplexität verloren haben.

Und auch „Dead End Kings“ wartet mit 100% Katatonia auf, so intensiv, poetisch und gleichzeitig zerbrechlich wie man es sich nur wünschen kann. Es ergibt auch keinen Sinn einzelne Songs besonders herauszupicken, denn hier muss das Gesamtwerk wirken und seine ergreifende Botschaft in Gänze mitreißen lassen.

Und wenn auch so manche Passage stark Kopflastig erscheint, so überwiegt der kraftvolle Sog in jeder einzelnen Faser. Katatonia zelebrieren ein wahres Fest der Depression, das diese traurige Kunst unglaublich magisch erscheinen lässt.

9/10

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Poets Of The Fall „Temple Of Thought“

Ok, der Herbst lässt ja nun hoffentlich noch ein paar Wochen auf sich warten, und trotzdem gilt es einen Blick in diese Richtung zu riskieren. Die finnischen Laubrocker von Poets Of The Fall werfen nämlich ihr bereits fünftes Album auf den Markt und wissen weiterhin mit Leidenschaft und den damit verbundenen Emotionen umzugehen.

Das gute Stück hört auf den Namen „Temple Of Thought“ und steht voll und ganz in klassisch begeisternder Rocktradition, die mit modernem Sound und glänzender Qualität zu begeistern weiß.

Gitarrist Olli Tukianen, Keyboarder Markus Kaarlonen, Bassist Jani Snellman, Gitarrist Jaska Mäkinen, Schlagzeuger Jari Salminen und Sänger Marko Saaresto, der stets diesen wunderbar melancholischen Unterton in seiner Stimme mitschwingen lässt, beschwören in ihren Songs geschmackvolle und anmutige Strukturen herauf, die Nachhaltigkeit aufweisen und ergreifen.

Die Jungs verpacken Rock und Pop in ein stimmiges Gesamtkonzept, verpassen Songs wie „Kamikaze Love“, „Skin“ und „The Distance“ einen zeitlos atmosphärischen Anstrich und verpacken bittersüßen Trübsinn in ein ansprechend leichtes Korsett, das nicht einengt und viel Platz für spielerische Ambitionen lässt.

8,5/10

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Hellyeah „Band Of Brothers“

Mit “Band Of Brothers” steht bereits das dritte Hellyeah Werk ins Haus. Und ganz ehrlich, was Vinnie Paul (drums), Chad Gray (vocals), Bob Kakaha (bass), Tom Maxwell (guitar) und Greg Tribbet (guitar) da abliefern, kann sich durchaus mehr als einmal hören lassen.

Das Album sprudelt nur so vor fett groovenden Soundmonstern, die alles um sich herum platt walzen und das in einer lockeren Leichtigkeit, die Spass macht und gnadenlos mitreißt. „War In Me“ setzt zum Eröffnungsschlag an und bereitet dem Titeltrack „Band Of Brothers“ und dem massiven „Rage_Burn“ den Weg, bevor das treibende „Drink Drank Drunk“ ausholt und „Bigger God“ dem Ganzen die Krone aufsetzt.

Mit „Between You And Nowhere“ können Hellyeah ihren Fans eine kleine Verschnaufpause, die aber nur kurz währt. Weiter geht’s mit „Call It Like I See It“, „Why Does It Always“ und “WM Free“, 3 gradlinigen Tracks, die durchweg überzeugen können. „Dig Myself A Hole“ und “What It Takes To Be Me“ lassen das Album wirkungsvoll ausklingen und wüten nochmals mächtig aus den Boxen.

Hellyeah haben mit „Band Of Brothers“ ein wirklich heißes Eisen geschmiedet, das nachhaltig wirkt und voll und ganz in alter Pantera Tradition mächtig wütet.

8,5/10

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Wig Wam „Wall Street“

wigwam2012_coWig Wam stehen ein weiteres Mal in den Startlöchern und versprechen einen hoffentlich ordentlich glitzernden Ohrenschmaus. Das gute Stück hört auf den Namen „Wall Street“ und verwirrt erstmal mit einem doch etwas farblosen Cover, das eindeutig nicht auf Party oder gar Glam schließen lässt.

Und der Inhalt? Nun ja, der Opener „Wall Street“ zeigt die Jungs von ihrer partytauglichen Seite und macht das Artwork ganz schnell vergessen, bevor dann leider „OMG! (I Wish I Had A Gun)“, „Victory Is Sweet“ und der Totalausfall “The Bigger The Better” auf die Ohren treffen. Mit “Bleeding Daylight” steigt die Kurve dann wieder nach oben und geht fließend in die Ballade „Tides Will Turn“ über.

Das bluesige „Wrong Can Feel So Right“ macht Spass und hat eindeutig den Groove im Blut, was man von „One Million Enemies“ und „Natural High“ dann wieder nicht gerade behaupten kann. „Try My Body On“ und „Things Money Can`t Buy“ schließen dann doch noch würdevoll ab und setzen auf greifenden Rhythmus.

Wig Wam liefern mit „Wall Street“ ein irgendwie langweiliges und uninspiriertes Album ab, das tatsächlich keinen bleibenden Eindruck hinterlässt und insgesamt völlig konfus wirkt. Hier werden sämtliche Erwartungen enttäuscht! Schade Jungs, das könnt Ihr doch wesentlich besser!

5,5/10

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Channel Zero „Feed Em With A Brick“

Die belgischen Hardcore Macher von Channel Zero haben sich zusammengerauft und schicken mit „Feed Em With A Brick“ ein neues Album auf die Rennstrecke. Franky (Vocals), Phil (Drums), Tino (Bass) und Mikey (Guitar) stellen sich dem Geist der Zeit und treffen diesen mit enormer Wucht.

Die Songs wiegen schwer, bieten scharfen und klaren Sound, der unkompliziert und trotzdem kraftvoll daherkommt. „Hot Summer“, „Guns Of Navarone“ und „Freedom“ verbinden modernen Groove mit starken Melodien, die sich schnell einprägen und auf ganzer Linie überzeugen.

Als ganz besonders hörenswert erweisen sich „War Is Hell“ und „Ocean“, zwei Tracks, die der Kreativität freien Raum lassen und sich unweigerlich ins Gehör schmeicheln.

Channel Zero sorgen für das Überraschungsalbum diesen Jahres und dürfen sich ruhig mal richtig loben lassen. „Feed Em With A Brick“ setzt sich grandios durch und sticht eindeutig aus dem Einheitsbrei hervor. Klasse!!!

8,5/10

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Candlemass „Psalms For The Dead“

candlemasspsalms2012_coCandlemass, das legendäre Doomschlachtschiff sticht ein weiteres Mal in See und lässt auf „Psalms For The Dead“ das Genre hochleben. Und ob es nun das letzte Studiowerk der Schweden bleiben wird, sei vorerst dahingestellt, denn Live werden die Herren jedenfalls nicht abtreten, was bei allen angestammten Fans ein leises Aufatmen zulassen dürfte.

Unbestritten bleibt die Tatsache, dass Candlemass auf dem Höhepunkt ihres Schaffens schweben und Songs wie „Prophet“, „The Sound Of Dying Demons“ und „The Lights Of Thebe“ voll und ganz die dunkle Seite widerspiegeln lassen.

Die charakteristischen Vocals von Robert Lowe unterstützen die Songs kraftvoll und dynamisch und lassen auch kleine Schwachstellen schnell im Nebel verschwinden. Als ganz besonders prägnant entfaltet sich das schwelgende „Waterwitch“, das Doom Liebhabern einen gepflegten Schauer über den Rücken jagen wird. Aber auch die epischen Finaltracks „Siren Song“ und „Black As Time“ begeistern durch emotionalen Tiefgang und eben diese typisch wuchtige Wärme, die Volumen schafft und durchweg zu begeistern versteht.

Candlemass erfinden sich auf „Psalms For The Dead“ sicherlich nicht neu, aber das möchte ja eigentlich auch niemand. Die klassisch harmonische Linie wird eindrucksvoll in Szene gesetzt und beeindruckt immer noch nachhaltig.

8/10

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Witchsorrow „God Curse Us“

Willkommen im Traditionshaus Witchsorrow. Und ja, die Reise wird übelst dunkel, massiv erdrückend und dennoch äußerst mitreißend. Das englische Trio weiß einfach worauf es ankommt und zelebriert auf „God Curse Us“ den Doom Metal in all seiner kriechenden Pracht.

Songs wie „Ab Antiquo“, „Aurora Atra“ und „Den Of Serpents“ scheren sich einen Dreck um moderne Trends oder gar Massentauglichkeit, sondern gehen konsequent ihren eigenen Weg und sorgen damit für eine sympathisch innovative Herangehensweise. Und auch „God Curse Us All“ und das abschließende „Masters Of Nothing“ stehen dem an nichts nach.

Witchsorrow leben tonnenschweren Kult, der auf jeglichen Schnickschnack verzichtet und gerade durch seine schlichten Züge auf ganzer Linie punkten kann. „God Curse Us“ versprüht einen fühlbaren Nostalgie Hauch, der von Doom Puristen inbrünstig verehrt werden dürfte.

7,5/10

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Richard Marx „Inside My Head“

Jetzt bitte nicht lachen, aber das aktuelle Werk von Kultbarde Richard Marx kann einiges, ehrlich. Natürlich denkt erstmal jeder an die Megaschnulze „Right Here Waiting“, die ein wahnsinniger Erfolg war und auch heute noch ständig irgendwo im Radio dudelt. Und natürlich ist auch „Inside My Head“ kein Metalalbum, sondern eher in der ruhigen, gefühlvollen Rock Abteilung anzufinden, was vermutlich eher die Mädels ansprechen dürfte.

Wie dem auch sei, Richard Marx macht das was er kann, nämlich wunderbar sanfte, einfühlsame Songs, mit Feinsinn für Melodie und stimmungsvoll eingesetzte Gitarrenklänge. „Wouldn`t Let Me Love You“, „Through My Veins“ und „Always On Your Mind” sind die besten Beispiele für erstklassigen Softrock, der sich ehrlich und warm anfühlt, ohne vor Kitsch zu triefen. Und mit „All Over Me“ zeigt sich sogar ein wenig Härte, die sich wirkungsvoll und überzeugend ihren Weg bahnt.

Richard Marx „Inside My Head“ begeistert mit intensivem und einfühlsamem Sound, der wirklich hochklassig daherkommt und zu begeistern weiß. Alles in allem bekommt man über 2 Stunden feinsten Melodic Rock von einem der talentiertesten Singer/Songwriter unserer Tage.

8,5/10

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Jorn „Bring Heavy Rock To The Land“

Na, da macht Herr Lande ja mal eine klare Ansage. „Bring Heavy Rock To The Land“ heißt das neue Werk des Mannes mit der Rockröhre. Ob die nun wieder in jedem Gehörgang zum Wohlgefallen ausfällt, ist natürlich Geschmackssache, stellt aber dennoch eine unumstößliche Konstante in der heutigen Rockwelt dar.

Da gibt es einfach kein Drumherum, da wird regelmäßig Qualitätsware abgeliefert, ähnlich wie bei Herrn Pell. Die neuen Stücke verbinden wie immer ehrlichen, einprägsamen und allem voran kraftvollen Rock Sound, der die Ohren verwöhnt und die Füße wippen lässt.

„My Road“, das groovende „Chains Around You“ und das rockende „Ride To The Guns“ lassen keine Wünsche offen und fegen sympathisch aus den Boxen. Ganz besonders Spass macht die Coverversion von Christopher Cross`s „Ride Like The Wind“, ein Song der einfach immer geht.

„Bring Heavy Rock To The Land“ geht keine Risiken ein und bleibt auf gewohntem Terrain. Auf Jorn Lande kann man sich eben verlassen und braucht keine Angst vor allzu innovativen Kreationen zu haben.

7/10

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