Was war das doch für ein bitterkalter Abend im beschaulichen Hamburg. Und dennoch raffte sich eine beschauliche Meute auf ins Logo, um sich von A Pale Horse Named Death, den Schweizer Düsterlingen Blood Runs Deep und den einheimischen Liquid God ordentlich einheizen zu lassen.
Liquid God ließen sich nicht lange bitten und begannen ihr Set pünktlich wie die Maurer. Mit ihrem melodischen Death Metal konnten die Jungs aus Sankt Pauli so manch wartenden Fan aufscheuchen und aus dem Frostmodus ziehen. Frontmann Roman Grace gab sein Bestes und unternahm immer wieder motivierende Einlagen, die nach kurzer Anlaufphase auch gut angenommen wurden und eine lockere Atmosphäre schafften. Liquid God lieferten eine gelungene Performance, die anheizte und den perfekten Einstieg bildete.
Den Überraschungseffekt des Abends hatte allerdings die Schweizer Combo Blood Runs Deep auf ihrer Seite. Schon während des ersten Songs zogen die Jungs alle Aufmerksamkeit auf sich und wussten auf ganzer Linie zu fesseln. Mit Songs wie „Suicide Is Life“, „Lost Myself Again“ und dem hypnotisch anmutenden „Last Prayer“, aus dem Debütalbum „These Thoughts About Suicide“, wusste der Vierer um Sänger und Bassist Stefan Vida alle Blicke auf sich zu ziehen. Was ganz ehrlich, wenn auch unterschwellig, an der doch leicht Peter Steele lastigen Note lag, die einfach nicht zu übersehen war und von meiner Warte aus als Kompliment zu werten galt. Wie dem auch sei, das Publikum zeigte sich beeindruckt und dankte mit bewusster Aufmerksamkeit und reichlich Applaus. Hoffentlich werden wir hier noch mehr hören, denn Blood Runs Deep haben sich an diesem Abend sicherlich einige neue Fans erspielt.
Nach diesem Ereignis sollte der eigentliche Hauptteil folgen, A Pale Horse Named Death gaben sich die Ehre. Die Band um Sal Abruscato, Johnny Kelly, Eric Morgan, Matt Brown und Eddie Heedles konnte das Hamburger Logo blitzschnell in ihren Bann ziehen und sorgte für 60 intensive Musikminuten, die völlig schnörkellos und ungekünstelt ins Publikum trafen. Und auch wenn man die Jungs bereits vor gerade erst einem halben Jahr in Hamburg begrüßen durfte, stand auch dieser kalte Februarabend dem in nichts nach. Die großartigen Songs des Debütalbums „And Hell Will Follow Me“ hatten nichts von ihrer Anmut eingebüßt und sollten sich nochmals zu einem wahrhaften Live Ereignis auftürmen.
„To Die In Your Arms“, „Devil In The Closet“ und das treibende „Heroin Train“ stellten sich als magnetische Monster in den Raum, bevor es mit „As Black As My Heart“ bereits zum Höhepunkt kommen sollte. Das tragisch epische „Die Alone“ holte das Publikum dann wieder auf den Boden, bevor das Gaspedal mit „Bath In My Blood“ nochmals bis zum Anschlag durchgetreten wurde. A Pale Horse Named Death zeigten sich energiegeladen und souverän, völlig barrierefrei, äußerst entspannt und total unkompliziert. Ein durch und durch gelungener Abend! Was könnte schöner sein?