Dass die Metalszene einen hohen Anteil an ”Alten Hasen” vorzuweisen hat, dürfte in Zeiten von Bühnengeburtstagen im eher hochprozentigen Bereich und Abschiedstourneen von Scorpions & Co. wohl nicht mehr extra erklärt werden. Ob Alice Cooper, Saxon, Motörhead oder Heaven & Hell, die Urgesteine sind einfach nicht von der Bildfläche zu kriegen.
Auch die Pretty Maids können erhobenen Hauptes auf die letzten 28 Jahre blicken und sich freuen, immer noch Teil der Szene zu sein. Mal ganz oben auf und manchmal nur so zwischendrin erfolgreich, steht mit dem neuesten Werk „Pandemonium“ ein wirklich überraschender Rundumausschlag am Start. Hätte der ein oder andere Kollege sicher nicht mehr erwartet, aber auch eben dieser kann eines Besseren belehrt werden.
Bereits der Einsteiger „Pandemonium“ kann gefeiert werden und man spürt sofort, dass die folgenden Songs nahezu nahtlos dazu passen werden. Und genau so ist es dann auch. „I.N.V.U.“, „It Comes At Night“ oder „Beautiful Madness“ passen prima zur Philosophie der Dänen und mit „Little Drops Of Heaven“ (schon ziemlich süß-klebrig, zugegeben) geht dann auch ein wenig schleimiger Heavy-Kuschel-Hard-Rock seine Wege.
Für manche Leute sind Balladen ja eher nix, aber mit Hass und Aggressivität will hier auch keiner was anfangen. Zehn gute Kompositionen werden hier ins optimale Licht gerückt, was einen längeren Durchlauf der Platte sehr wahrscheinlich macht.
9/10